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Praxistest: Indoor-Cycling mit dem Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainer

Die Indoor-Saison für alle Rennradfahrer und Gravel-Biker hat begonnen! DEUTSCHLAND TEST hat den Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainer getestet. Wie realistisch ist das Fahrgefühl? Wie viel Spaß macht das Training mit den digitalen Apps und wie aufwendig ist der Aufbau?

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Inhaltsverzeichnis

Die kalten Monate brechen an – höchste Zeit, das Fahrradtraining vom Outdoor-Trail ins eigene Wohnzimmer zu verlegen. Doch wie fühlt sich das eigentlich an? DEUTSCHLAND TEST hat den Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainer im Alltag mit einem Orbea-Gravel-Bike erprobt und liefert Insider-Tipps für alle, die ihren Winter effektiv nutzen möchten.​

VIDEO: Smart Trainer im Praxistest

© DEUTSCHLAND TEST

Die Indoor-Saison für alle Rennradfahrer und Gravel-Biker hat begonnen! 🚴‍♂️🔥 Wir haben den Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainer mit einem Orbea Gravel Bike getestet. Wie realistisch ist das Fahrgefühl? Wie viel Spaß macht das Training mit den digitalen Apps von Zwift und Garmin? Wie aufwendig ist der Aufbau? 👉 Antworten und mehr gibt's im Video! - schaut rein!

Von DEUTSCHLAND TEST

Vorbereitung: Ausstattung, Umbau und technisches Setup

Für den Start mit dem Smart-Trainer ist gute Planung das A und O: Das eigene Rad muss kompatibel sein, die passende Kassette und je nach Modell der korrekte Freilaufkörper müssen montiert werden. Diese Teile lassen sich einfach online bestellen, der Zusammenbau ist mit grundlegendem Werkzeug schnell erledigt. Wer zu zweit arbeitet, ist beim Aufstellen des Fahrrads klar im Vorteil – dennoch gelingt der Aufbau auch allein ohne größere Hürden. Ein Pluspunkt: Der Trainer ist faltbar und nimmt im Wohnraum wenig Platz weg.​

Vor jedem Indoor-Einsatz heißt es: Sauberes Fahrrad! Da ein Gravelbike oft draußen genutzt wird, sollte es zur Schonung von Einrichtung und Trainer vor jedem Heimtraining gründlich geputzt werden.​

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Fahrgefühl und Trainingspraxis: realistischer Widerstand, flexible Einheiten

Im Praxistest überzeugt der Tacx NEO 2T mit echtem Fahrgefühl – Schaltung und Widerstand funktionieren wie auf der Straße. Steigungen bis zu 25Prozent und bis zu 2.200 Watt Leistung werden simuliert, verschiedene Untergründe inklusive Kopfsteinpflaster oder Schotter sind digital abbildbar und spürbar. Auffällig ist die hohe Wärmeentwicklung indoor, da der Fahrtwind fehlt; ein Ventilator lohnt sich daher unbedingt. Auch kürzeste Einheiten können sinnvoll sein, etwa hochintensive Sprints oder gezielte Intervallprogramme.​

Die digitalen Trainingsapps wie Zwift, TrainerRoad und Garmin Tax sind leicht zu verbinden und bieten abwechslungsreiche Streckenerlebnisse – von echten Landschaftsbildern bis zu virtuellen Rennen. Besonders Zwift gefällt durch Gamification und Social-Features, sodass auch gemeinsames Fahren mit Freunden im Winter möglich ist.​

Geräuschentwicklung und Handling: Leise, praktisch, alltagstauglich

Im Normalbetrieb läuft der Tacx NEO 2T angenehm leise, bei der Simulation von rauen Untergründen nimmt die Lautstärke zu, bleibt aber wohnungstauglich. Für Hausbesitzer empfiehlt sich der Keller als Trainingsort, ansonsten reicht die Wohnung vollkommen aus.​

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Perfekt für den Winter: Flexibilität und Spaß

Das größte Plus: wetterunabhängiges Training auf dem eigenen Rad – ganz egal, wie kalt oder nass es draußen ist. Schneller Aufbau und simples Verstauen machen den Trainer praktikabel, und dank digitaler Unterstützung wird das Training nie langweilig. Wer ohnehin wenig Zeit oder Platz hat, findet im Tacx NEO 2T eine echte Alternative zu langen Ausfahrten.​

Fazit: Echter Spaß, neue Möglichkeiten

Der Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainer überzeugt durch einfache Handhabung, flexible Trainingsoptionen und realistische Simulation. Für ambitionierte Biker, die auch im Winter ihr eigenes Rad nutzen möchten, ist er eine starke Option. Paketlösungen anderer Anbieter inklusive Rad und Appzugang könnten für Einsteiger mit weniger Equipment interessant sein – der NEO 2T punktet aber vor allem durch seine Vielseitigkeit und den kompakten Aufbau.

Das ganze Interview zum Nachlesen

Interview mit Produkttester Philipp: Praxistest des Garmin Tacx NEO 2T Smart-Trainers

Sandra: Hi Philipp, schön, dass du heute bei unserem Deutschlandtest dabei bist.

Hi Sandra, freut mich auch. Ich bin nämlich seit Kurzem passionierter Gravel-Biker und frage mich die ganze Zeit schon, wie ich es in den kalten Wintermonaten machen soll. Da ist es natürlich toll, dass ich den Indoor-Trainer mal ausprobieren kann.

Sandra: Jetzt kannst du ihn auch gleich endlich testen. Allerdings mussten wir das Fahrrad erst montieren. Ich muss sagen, das hätte ich so gar nicht hinbekommen. Erzähl doch mal: Wie ist es dir bei der Vorbereitung ergangen?

Meine erste Frage war natürlich: Passt mein Fahrrad auf diesen Indoor-Trainer? Dann habe ich relativ schnell herausgefunden, dass ich darauf achten muss, die gleiche Kassette zu montieren, die ich an meinem eigentlichen Fahrrad auch habe. Außerdem benötige ich einen anderen Freilaufkörper, also einen Aufsatz, auf den meine Kassette passt. Beides habe ich bestellt und montiert, was relativ einfach war.

Sandra: Das klingt nach viel Recherchearbeit. Jetzt hast du ja alle richtigen Komponenten zusammen. Wie ist es mit dem Aufbau selbst?

Wenn man den Freilaufkörper und die Kassette angebracht hat, kann man das Fahrrad auch alleine relativ leicht montieren. Zu zweit ist es natürlich einfacher, weil eine Person das Fahrrad halten und die andere die Steckachse hinten festmachen kann. Aber grundsätzlich ist es recht einfach zu montieren.

Sandra: Und wie einfach ist der Aufbau des Trainers?

Er kommt direkt von Garmin zu mir und ich muss ihn letztlich nur auspacken und ausklappen. Er hat ein gewisses Gewicht, aber das bekommt eigentlich jeder hin, sodass er sehr zügig aufgebaut ist und auch sofort betriebsbereit – und demnach auch gut zu verstauen ist. Danach kann man ihn einfach wieder zusammenfalten. Es ist ein relativ kleines Gerät, das in jede Ecke passt. Im Zweifelsfall kriegt man es gut in der Wohnung verstaut. Grundsätzlich ist ein Gravelbike natürlich nie so sauber, wie es hier steht. Bevor ich das hier ausprobieren konnte, musste ich es erst einmal gründlich putzen. Das ist natürlich auch die Kehrseite der Medaille. Wenn ich das Fahrrad im Innenbereich verwenden will, muss ich es eigentlich jedes Mal gründlich putzen, um es für den Hometrainer vorzubereiten. Ich denke aber, dass man es üblicherweise außerhalb der Fahrradsaison, also in den Wintermonaten, nutzt. Spätestens dann wäre es auch gut, wenn man das Fahrrad putzt.

Sandra: Und wie fühlt sich das Fahren an?

Es ist wie beim Fahrradfahren, also recht anstrengend, aber es funktioniert gut. Die Schaltung läuft einwandfrei. Man kann hoch- und runterschalten und es gibt Widerstand. Es fühlt sich schon so an wie beim Fahrradfahren. Man muss halt damit klarkommen, dass man nicht vom Fleck kommt und es trotzdem anstrengend ist.

Sandra: Aber du scheinst ja auch zu schwitzen. Ist es tatsächlich so, als würdest du draußen eine Fahrradtour machen?

Ja, genau. Ich habe gerade Anstiege simuliert und dabei bin ich ordentlich ins Schwitzen gekommen.

Sandra: Und was ist der Unterschied, wenn du draußen auf der Straße fährst und drinnen?

Den fehlenden Fahrtwind merke ich gerade stark. Das macht schon viel aus! Es ist jetzt extrem hier drin. Manche stellen sich ja Ventilatoren davor oder fahren mit geöffnetem Fenster. Das hat vielleicht seinen Sinn.

Sandra: Und ist es langweiliger, als wenn du jetzt in den Bergen unterwegs wärst?

Ja, klar. Ich finde es insgesamt besser, draußen zu fahren, wenn die Augen auch mitfahren und Eindrücke aufnehmen. Aber es gibt ja technische Möglichkeiten, um solche Fahrten zu simulieren und die Langeweile zu verringern, sodass man auch noch ein paar Eindrücke bekommt.

Sandra: Welcher Aufwand ist größer? Wenn du draußen fährst, musst du dich anziehen, dein Rad holen und so weiter. Hier drinnen musst du halt alles aufbauen. Was würde dir leichter fallen?

Wenn das Fahrrad zusammengebaut ist, kannst du natürlich viel leichter direkt losfahren, als wenn du erst den Rollentrainer aufbauen und mit den Endgeräten verbinden musst. Wenn du das im Winter aber einmal aufgebaut hast und je nachdem, wie viel Platz du zu Hause hast, lässt du es vielleicht auch so stehen und kannst dann jederzeit aufsteigen. Das ist natürlich praktisch, weil es wetterunabhängig ist und du letztlich nicht viel vorbereiten musst. Du könntest beispielsweise auch nur 10 Minuten fahren und dafür sprinten.

Sandra: Das würde sich wahrscheinlich eher indoor lohnen als draußen, oder?

Ja, genau. Du kannst mit Apps wie der Tacx-Garmin-App oder anderen Apps von Drittanbietern Trainingseinheiten simulieren, z. B. Intervalltraining, Anstiegstraining, Sprinttraining usw. Du kannst dann natürlich auch mal nur eine Viertelstunde bis halbe Stunde Vollgas geben und hast trotzdem ein Training absolviert. Beim Fahrradfahren draußen rentiert es sich für mich meistens nicht unter einer Stunde.

Sandra: Wir haben ja vorhin am Anfang erzählt, dass der Trainer auch Schotter und Kopfsteinpflaster simulieren kann. Hast du das schon einmal ausprobiert?

Ja, das habe ich vorher gemacht. In der Garmin-Tacx-App bin ich eine Gravelpiste nachgefahren und tatsächlich gab es, glaube ich, einen höheren Widerstand im hinteren Antrieb. Das wird dann simuliert und es war schon anstrengend, so wie Graveln halt auch ist. Man ist gleich langsamer, aber es war auf jeden Fall das Gefühl vom Graveln da, und das ist ganz gut.

Sandra: Was sagst du zur Geräuschentwicklung beim Fahren?

Im normalen Modus finde ich es überhaupt nicht laut. Wenn du jetzt Schotter oder Asphalt fährst, hast du diesen erhöhten Widerstand und es rumpelt schon ganz schön. Ich habe die Nachbarin unten nicht gefragt, ob sie das hört, aber ich denke, dass man das in der Wohnung gut machen kann, wenn man sich an die normalen Zeiten hält. Wenn man ein Haus mit Keller hat, ist es ja überhaupt kein Problem.

Sandra: Du hast jetzt die Zwift-App und die Tacx-App ausprobiert. Erzähl doch mal.

Ja, ich habe zuerst die Tacx-App des Herstellers ausprobiert. Die Verbindung ist ganz einfach, auch mit dem Trainer, der das sofort erkennt. Dann habe ich ein Rennen gemacht, bei dem man die echten Bilder dieser Tour sieht und entlangfährt. Natürlich erhält man auch seine Leistungsdaten, also km/h, Watt und alles, was sonst noch wichtig ist. Danach habe ich die Zwift-App ausprobiert. Das ist alles wie bei einem Computerspiel animiert. Da kann man in animierten Welten Rennen fahren. Das ist schon auch witzig, weil man die anderen Fahrer sieht. Ich kann mir vorstellen, dass es Spaß macht, sich mit Freunden zu verabreden und dann gemeinsam eine Ausfahrt zu machen.

Sandra: Kannst du dir vorstellen, dass du dich dadurch noch mehr aufs Fahrradfahren konzentrieren kannst, weil die Gefahr, z. B. hinzufallen, nicht besteht, und du somit noch mehr an deiner Leistung arbeiten kannst?

Mir ist aufgefallen, dass ich mich zu schnell auspowere. Beim Fahrradfahren weißt du normalerweise, dass eine Runde 50, 60 oder 70 Kilometer lang ist. Du musst ja auch wieder daheim ankommen und willst es nicht im Schneckentempo machen. Wenn man andere sehr schnell fahren sieht, neigt man dazu, mithalten zu wollen. Dann ist man vielleicht nach zehn Minuten platt und es geht nichts mehr. Insofern muss man sich daran gewöhnen, sein vernünftiges Leistungspensum hier einzupendeln. Aber dafür musst du nicht auf deine Umgebung achten. Es gibt keine Autos, die dich überholen, und keine anderen Fahrradfahrer, mit denen du z. B. zusammenstoßen könntest.

Sandra: Wie lautet dein Fazit?

Mir hat es erstaunlich gut gefallen. Ich war mir nicht sicher, ob es mir gefallen würde, aber ich glaube, für Leute, die auch im Winter bei schlechtem Wetter gerne mit dem eigenen Fahrrad fahren, ist es eine wirklich gute Option. Vor allem mit den doch sehr guten Apps von Tacx oder Zwift macht es richtig Spaß. Man muss sich überlegen: Möchte man sein eigenes Fahrrad für einen solchen Smart-Trainer verwenden oder kauft man sich dieses Fahrrad im Paket mit Trainer? Es gibt ja auch von anderen Anbietern ähnliche Pakete zu einem ähnlichen Preis, bei denen auch schon Probemonate der App inkludiert sind. Für diejenigen, die einerseits gerne auf ihrem eigenen Fahrrad sitzen, um auch im Winter ein möglichst realistisches Training zu haben, und die andererseits vielleicht Platzprobleme haben, weil sie den Trainer beispielsweise sehr klein machen und zusammenpacken möchten, ist der Tacx Neo 2 wahrscheinlich eine sehr gute Option.

Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

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