Dass Menschen allein durchs Leben gehen, kann verschiedene Gründe haben. Manche sind überzeugte Singles, einige haben gerade erst eine Trennung hinter sich, bei anderen hat es einfach noch nicht „klick“ gemacht. Glaubt man Umfragen, sehnen sich 80 Prozent der Alleinstehenden nach der großen Liebe.
Auf der Suche nach dem Liebesglück begeben sich sechs von zehn Menschen ins Internet. Nach Zahlen von Singleboersen-Vergleich.de sind bei den Anbietern und Portalen über 130 Millionen Mitgliedschaften erfasst. Darunter gibt es zweifelsohne viele Karteileichen und Fake-Profile. Dennoch sind Millionen Deutsche überaus aktiv auf Online-Dating-Seiten.
Wenn es um Themen wie Flirten oder Beziehung geht, loggen sich monatlich mehr als acht Millionen Menschen bei den Anbietern ein. Sex-Dating-Seiten verzeichnen noch mal rund 3,5 Millionen Log-ins im Monat. Der jährliche Zuwachs an aktiven Nutzern liegt derzeit bei etwa 100.000, getrieben von besonders jungen und älteren Singles, die bisher noch unterrepräsentiert waren. Das macht sich auch in den Bilanzen der Anbieter bemerkbar: Der Jahresumsatz der Branche liegt mittlerweile bei schätzungsweise rund 200 Millionen Euro, gut 50 Prozent mehr als 2007.
Gesamtranking beste Dating-Portale
Methodik
Welche Online-Dating-Dienste sind besonders beliebt? Um diese Frage zu beantworten, hat DEUTSCHLAND TEST gemeinsam mit dem Kölner Analyse- und Beratungshaus Service-Value und dem Wirtschaftsmagazin FOCUS MONEY im Juni 2022 eine bundesweite Umfrage durchgeführt. Unterschieden wurde dabei zwischen Partnervermittlungen und Singlebörsen. Die Klassifizierung nahm ServiceValue unter anderem nach Angebot, Aufbau, Kosten, Funktionen und Zielgruppen vor. So stehen bei Partnervermittlungen beispielsweise das persönliche Profil der Kunden und die Seriosität im Vordergrund, während es bei Singlebörsen oft lockerer und ungezwungener zugeht. Beim Fragenkatalog gab es keinen Unterschied. Über ein sogenanntes Online-Panel mussten für den jeweiligen Anbieter folgende fünf Themenfelder bewertet werden:
• Leistungsumfang
• Seriosität
• Kundenservice
• Internetseite
• Preis-Leistungs-Verhältnis
Jeder Befragte des Online-Panels durfte dabei bis zu drei Partnervermittlungen/Singlebörsen bewerten, bei denen er in den letzten zwölf Monaten Kunde war. Alle Urteile wurden
anschließend von den ServiceValue-Fachleuten ausgewertet. Zunächst errechneten die Experten für alle 22 abgefragten Unterkategorien (innerhalb der fünf Themenfelder) einen
Indexwert auf einer Skala von 0 bis 100. Diese Indexwerte wurden anschließend für jedes Themenfeld separat zu einem ungewichteten Durchschnitt zusammengeführt.
Unterm Strich flossen 2.735 Kundenurteile in die Untersuchung ein. Dabei stammten 48 Prozent der Stimmen von Männern, zu 52 Prozent haben Frauen votiert. Für die Erhebung wurden Kunden aus allen Bundesländern sowie aus verschiedenen Haushaltsgrößen, Einkommens-, Berufs- und Altersgruppen befragt.
Durch den Trend zum Online-Dating wuchs auch die Anzahl der Portale. In Deutschland gibt es rund 25.000 Domains, die auf den ersten Blick aussehen wie ein Dating-Portal. Hinter den meisten Seiten liegt jedoch lediglich ein zentrales Hauptportal. Dating-Seiten zu zählen, mache daher wenig Sinn, heißt es in der Studie von Singleboersen-Vergleich.de. Wichtiger sei die Frage, wie viele verschiedene Mitgliederdatenbanken existieren: rund 2.000. Relevant seien davon nicht einmal 100 Stück.
Ein Glücksgarant für Suchende ist das Internet freilich nicht. Bei einer kostenlosen Singlebörse liege die Chance auf die große Liebe bei unter 20 Prozent, heißt es in der Studie. Bei einer kostenpflichtigen Online-Partneragentur seien es immerhin über 30 Prozent. Zu unterschiedlich sind die Interessen und Wünsche der 17 Millionen Alleinstehenden in Deutschland: Während die einen nur locker flirten oder ihren „Marktwert“ testen möchten, haben andere ein erotisches Abenteuer im Sinn oder suchen die große Liebe. Je nach Geschäftsmodell variieren vor allem der Anteil der Geschlechter sowie die Altersgruppen stark. Während eine Seitensprungagentur im Schnitt einen Frauenanteil von nur gut zehn Prozent aufweist, kann dieser bei einer Singlebörse für Alleinerziehende auch schon mal bei 75 Prozent liegen.
Darüber hinaus gilt: Bei seriösen Partnervermittlungen ist der Frauenanteil höher als bei den klassischen Singlebörsen. Über alle Anbieter hinweg beträgt er gut 40 Prozent. Weitere Unterschiede gibt es bei der Altersspanne der Mitglieder. Sie hat sich in den vergangenen Jahren stark erweitert. Neben der ursprünglichen Kernzielgruppe der 30- bis 50-Jährigen gibt es immer mehr junge Dater im Alter von unter 20 Jahren sowie ältere Singles über 60. Auf technischer Seite gewinnt das Mobile Dating immer mehr an Bedeutung. Längst bieten die großen und etablierten Online-Dating-Dienste auch mobile Versionen ihrer Websites sowie benutzerfreundliche Apps an. Die Kunden erwarten, dass das Angebot jederzeit, überall und auf allen Geräten schnell verfügbar ist. Und sie nutzen das: Weit über die Hälfte aller Log-ins finden heutzutage über mobile Endgeräte statt – also über Smartphones oder Tablets. Gründe genug, die großen Anbieter auch in diesem Jahr unter die Lupe zu nehmen. Im Auftrag von DEUTSCHLAND TEST hat das Kölner Analyse- und Beratungshaus ServiceValue in diesem Jahr die Nutzer von 26 verschiedenen Online-Dating-Portalen befragt. Neun Anbieter wurden von ihren Kundenmit „Sehr Gut“ bewertet, sechs weitere Unternehmen bekamen die Endnote „Gut“. Die Spitzenplätze gingen dieses Jahr an eDarling (Partnervermittlungen) und Finya (Singlebörsen).
Ranking Leistungsumfang
- Auswahl an Kontakten
- Qualität der Kontaktprofile
- Suchfunktion
- Passgenauigkeit der angebotenen Kontakte
Ranking Seriosität
- allgemeine Seriosität
- Umgang mit persönlichen Daten
- klare und verständliche
- Vertragsbedingungen
Ranking Internetseite
- ansprechende Gestaltung
- Bedienungsfreundlichkeit
- Übersichtlichkeit
- Informationsgehalt
Ranking Kundenservice
- Reaktionsgeschwindigkeit
- Hilfsbereitschaft
- Kompetenz
Ranking Preis-Leistungsverhältnis
- allgemeines Preis-Leistungs-Verhältnis
- Transparenz von Leistungen und Kosten