Bei der Frage nach der passenden Kreditkarte hat der Verbraucher buchstäblich die Qual der Wahl. Da sind zum einen die verschiedenen Arten wie etwa Charge, Revolving oder Prepaid. Hinzu kommen unzählige Anbieter, die um die Gunst der Verbraucher buhlen: Hausbanken mit der klassischen Visa- und Mastercard, Direktanbieter wie American Express oder Unternehmen wie Amazon, Payback oder Lufthansa, die Kundenkreditkarten in Kooperation anbieten. Letztlich kommt es darauf an, was der einzelne Kunde braucht und möchte. Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl sind die Gebühren und die Leistungen. Dazu gehören die einmalige Jahresgebühr, aber auch die Kosten für Zahlungen und Bargeldabhebungen im Ausland, enthaltene Versicherungen (zum Beispiel Reiserücktritt, Gepäck, Mietwagen) oder die Option, an Punkte- oder Rabattprogrammen teilzunehmen.
Grundsätzlich gilt: Kreditkarten haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren als beliebtes Zahlungsmittel etabliert. Die Zahl der ausgegebenen Karten liegt bei rund 36 Millionen Stück, laut Statista haben sich die Zahlungstransaktionen seit 2014 mehr als verdoppelt. Der Umsatz im bargeldlosen Zahlungsverkehr betrug zuletzt im Schnitt 180 Milliarden Euro – am Tag. Dazu zählen neben Kreditkarten auch Lastschriften oder Überweisungen.
Kontaktloses Bezahlen ist mittlerweile die wichtigste Kartenfunktion: Laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu aktuellen Bezahltrends in Deutschland erwarten 89 Prozent der Befragten, dass Kartenzahlungen in jedem Einzelhandelsgeschäft möglich sein sollten. 39 Prozent der Studienteilnehmenden haben schon einmal ein Geschäft verlassen oder es gar nicht erst betreten, weil nur Bargeld akzeptiert wurde. Bemerkenswert ist die hohe Akzeptanz von Mobile Payment. Mehr als die Hälfte der Befragten bezahlt mittlerweile digital mit Karte, mit dem Smartphone oder der Smartwatch. Doch welche Kreditkarten sind bei den Konsumenten besonders beliebt? Welche Anbieter stechen besonders hervor?
Gemeinsam mit ServiceValue hat DEUTSCHLAND TEST das Thema in vier Bereichen untersucht:
- Service (Problembehandlung, Treuebonus, Online-Verwaltung, Übersichtlichkeit der Abrechnung),
- Kommunikation (Information im Internet, Beantragung, Verständlichkeit, Information zu Vertragsanpassungen),
- Produktleistung (Zuverlässigkeit, Kreditrahmen, Rückzahlungsoptionen, Bargeldversorgung, Bezahlmöglichkeiten, Sicherheit)
- sowie Preis-Leistungs-Verhältnis (Preis/Leistung, Gebühren, Transparenz, Vergünstigungen, Sollzinsen, Auslandsnutzung).
Auf den Prüfstand kamen insgesamt 55 Kredit- und Kundenkreditkarten von 45 Anbietern. Die Auswertung zeigt, welche Herausgeber in einzelnen Kategorien spitze sind.
DEUTSCHLAND TEST untersuchte 3074 Kundenstimmen zu 40 Kreditkarten.
Gesamturteil: Beste Kreditkarten 2024
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Kreditkarten: Ranking nach Kategorien 2024
Gesamturteil: Beste Kundenkreditkarten 2024
Kundenkreditkarten: Ranking nach Kategorien 2024
Methodik
Welche Kreditkartenanbieter haben – aus Sicht der Verbraucher – das beste Angebot hinsichtlich Service, Kommunikation, Leistungsumfang und Kosten? Um diese Frage zu beantworten, führte DEUTSCHLAND TEST gemeinsam mit dem Kölner Analyse- und Beratungshaus ServiceValue im März und April 2024 eine bundesweite Online-Umfrage zu 45 Anbietern durch. Untersucht wurden insgesamt 40 Kreditkarten und 15 Kundenkreditkarten. Bei den Kreditkarten wurden 3074 Kundenurteile ausgewertet, bei den Kundenkreditkarten waren es 1326. Insgesamt nahmen 3909 Verbraucher an der Befragung teil. Dabei mussten jeweils Fragen in vier Themenfeldern bewertet werden. Das waren:
- Kundenservice
- Kundenkommunikation
- Produktleistung
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Jeder Befragte des Online-Panels konnte bis zu drei Karten bewerten, die er in den letzten zwölf Monaten genutzt hat. Alle Urteile wurden anschließend von den ServiceValue-Fachleuten ausgewertet. Zunächst errechneten die Experten für alle 20 abgefragten Unterkategorien (innerhalb der vier Themenfelder) einen Indexwert auf einer Skala von 0 bis 100. Diese Indexwerte wurden anschließend für jedes Themenfeld separat zu einem ungewichteten Durchschnitt zusammengeführt. Alle vier Themenfelder zusammen ergaben die Endbewertung (Mittelwert). Die Note „Gut“ bekamen Anbieter mit überdurchschnittlichen Werten auf der Gesamtebene. Für Anbieter, die über dem Schnitt der „Guten“ lagen, gab es die Note „Sehr Gut“ . Diese Schwellenwerte galten auch für die Noten in den Kategorien. Keine Auszeichnung bekamen Anbieter, die unter dem Durchschnitt lagen. Für die Erhebung wurden Kunden aus allen Bundesländern sowie aus verschiedenen Haushaltsgrößen, Einkommens-, Berufs- und Altersgruppen befragt. Dabei stammten 55 Prozent der Stimmen von Männern, zu 45 Prozent haben Frauen votiert. Erfasst und ausgewertet wurden zudem Aussagen zur Kundenbindung (emotionale Bindung, Treue, Loyalität, Weiterempfehlung). Auf Basis dieser Aussagen wurde zusätzlich der ServiceValue-Kundenbindungsindex errechnet.