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Die besten Arbeitgeber für eine gute Work-Life-Balance

In unserer modernen, schnelllebigen Arbeitswelt verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Privatleben immer mehr. Welche Arbeitgeber schneiden besonders gut ab, wenn es um Work-Life-Balance geht?

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Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2023-10-17T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis
Work-Life-Balance: Holzkugeln im Gleichgewicht

© istockphoto

Work-Life-Balance: Was ist das? 

Spätestens seit der Coronapandemie sind die Grenzen zwischen den Bereichen Job und Privatleben bei vielen unschärfer geworden. Manche arbeiten rein remote, andere haben zwei Homeoffice-Tage in der Woche und viele beantworten schon morgens am Küchentisch ihre Mails. Tatsächlich sind die Lebensbereiche innerhalb unserer modernen Arbeitswelt teilweise schon so untrennbar geworden, dass häufig von „Work-Life-Integration“ statt „Work-Life-Balance“ gesprochen wird. Bei beiden Konzepten geht es darum, dass sich die zunehmenden Überschneidungen von Arbeits- und Privatleben nicht negativ auf unsere psychische und physische Gesundheit auswirken.  

Doch was genau ist eigentlich die berühmte Work-Life-Balance? Es gibt keine einheitliche Definition; das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend spricht schlicht von einer „besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben“ und konkretisiert: „Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt“. 

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Warum ist eine gute Work-Life-Balance wichtig? 

Dass eine fehlende oder geringe Trennung zwischen Job und Privatleben nicht unbedingt negativ sein muss, zeigen zahlreiche zufriedene Selbstständige oder Homeoffice-Arbeitende.  

Allerdings braucht es einiges an Reflexion und Handlung, die eigene Work-Life-Balance zu verbessern und nicht nur phasenweise Erholung in den eigenen Alltag einzubauen; denn im schlimmsten Fall sorgt zu wenig Work-Life-Balance zu einer ernsthaften Beeinträchtigung durch Burn-out oder andere psychische oder physische Erkrankungen. Aktuelle Studien und Schlagzeilen erwecken aber die Hoffnung, dass das Thema immer wichtiger wird. Gerade jüngere Generationen priorisieren ihre mentale Gesundheit und versuchen, ihr Leben entsprechend zu gestalten. Die „2023 Gen Z and Millenial Survey“ des Finanzunternehmens Deloitte hat dazu 22.000 Teilnehmende befragt. Demnach legen die jungen Generationen einen besonders hohen Wert auf eine gute Work-Life-Balance und stellen Werte wie Flexibilität und individuelle Ziele über die klassische Karriere.  

Es gibt verschiedene Faktoren und Maßnahmen, die für eine bessere Work-Life-Balance sorgen können. Im Verlauf dieses Textes gehen wir auf verschiedene Beispiele, Strategien, Übungen und Modelle ein, die dabei helfen können, eine bessere Balance zwischen Job und Privatleben zu finden. 

Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Was macht eigentlich einen guten Arbeitsplatz aus? In der Studie „Work-Life-Balance 2023“ wurden die drei Bereiche „Unternehmenskultur“, „Arbeitsklima“ und „Familienfreundlichkeit“ untersucht.

Siegel: Unternehmen mit bester Work-Life-Balance

© DEUTSCHLAND TEST

Work-Life-Balance – die besten Arbeitgeber 

Ein Faktor, der sich grundlegend auf die Work-Life-Balance auswirken kann, ist natürlich der Arbeitgeber. Doch welche Unternehmen stechen hier positiv hervor? Welche Arbeitgeber priorisieren die Vereinbarkeit von Job und Privatleben ihrer Arbeitnehmenden? DEUTSCHLAND TEST und das Wirtschaftsmagazin Focus Money wollten genau das herausfinden und haben gemeinsam mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung die Studie „Work-Life-Balance 2023“ in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist eine Bestenliste mit über 1.200 Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen von A wie Autohändler bis Z wie Zahlungsdienstleister. Zu den jeweiligen Branchensiegern zählen Unternehmen, bei denen eine gute Work-Life-Balance fester Teil der Unternehmenskultur ist.

Der Flugzeugbauer Airbus etwa ist in seinem Bereich Branchensieger und wirbt schon in Stellenanzeigen mit einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Bei vielen Stellen besteht etwa die Möglichkeit, auch im Homeoffice zu arbeiten, außerdem gibt es viele Vorteile und Angebote für Mitarbeitende. In der Branche „Forschung und Entwicklung“ steht die Fraunhofer-Gesellschaft an der Spitze. Auch hier wird die Bedeutung der Work-Life-Balance bereits auf der Website klargestellt: „Als attraktiver Arbeitgeber möchte die Fraunhofer-Gesellschaft allen Beschäftigten die Chance geben, ihre Berufstätigkeit möglichst flexibel zu gestalten. Mit familienfreundlichen Arbeitszeiten und verschiedenen Teilzeit- und Telearbeitsmodellen sorgen wir für ein gutes Gleichgewicht zwischen Karriere, Familie und Freizeit.“ Auch der nachhaltige Outdoor-Anbieter Vaude, Branchensieger im Bereich der Outdoor- und Freizeit-Equipment-Anbieter, ist davon überzeugt, dass ausgeglichene und entspannte Mitarbeitende produktiver sind. Hier arbeiten etwa über 40 Prozent der Arbeitnehmenden in Teilzeitmodellen, etwa 300 Mitarbeitende arbeiten regelmäßig im Homeoffice und mit dem Vaude Kinderhaus gibt es eine interne Kinderbetreuung. 

Methodik  

Um ein möglichst authentisches und aussagekräftiges Ergebnis zu garantieren, wurde für die Work-Life-Balance-Studie eine umfangreiche Onlineanalyse durchgeführt. Dafür wurden in einem Social Listening die Daten zu den Themen Unternehmenskultur, Arbeitsklima und Familienfreundlichkeit analysiert. Dies erfolgte in zwei Stufen: 

  • Im sogenannten Data-Crawling wurden sämtliche Texte aus mehreren 100 Millionen Quellen mit den relevanten Suchbegriffen aus dem Internet geladen und in einer Datenbank erfasst. Beachtet wurden nur deutschsprachige Seiten. 

  • Diese Daten wurden in der zweiten Stufe, dem Processing, in drei Stufen analysiert:  

    • Welches Unternehmen wird erwähnt?

    • Welches Thema wird besprochen?  

    • Welche Tonalität weist das Textfragment auf? 

Die Unternehmen wurden hinsichtlich mehrerer Bereiche untersucht. In die Messung der Performance gingen die Dimensionen „Unternehmenskultur“ und „Arbeitsklima“ jeweils mit einem Gewicht von 40 Prozent in das Modell ein. Die Dimension „Familienfreundlichkeit“ wurde mit 20 Prozent gewichtet. Insgesamt wurden etwa 900.000 Nennungen zu gut 14.000 Unternehmen gezählt. Die Branchensieger haben insgesamt 100 der möglichen Punkte erreicht und dienten damit als Benchmarks für die restlichen Bewertungen. Eine Auszeichnung erhalten diejenigen Unternehmen, die mindestens 60 Punkte in der Gesamtwertung erreichten.

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Was sollte ein Arbeitgeber leisten?  

Was macht eigentlich einen guten Arbeitsplatz aus? In der Studie „Work-Life-Balance 2023“ wurden die drei Bereiche „Unternehmenskultur“, „Arbeitsklima“ und „Familienfreundlichkeit“ untersucht. Anhand dieser drei Dimensionen und ihren jeweiligen Unterkategorien lassen sich Arbeitgeber daraufhin bewerten, wie wichtig ihnen die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden ist.  

Unter dem Punkt „Unternehmenskultur“ sind diese Kategorien wichtig:  

  • Arbeitgebermarke, Führungskultur, mitarbeiterzentriert, Personalpolitik, Mitarbeiterbindung, Arbeitszeit, Mitarbeiterangebot, Arbeitsatmosphäre, Teamarbeit 

Zur Dimension „Arbeitsklima“ zählen diese Punkte: 

  • Arbeitsbedingungen, Kollegenzusammenhalt, Arbeitgeberattraktivität, Berufsalltag, Work-Life-Balance, Arbeitsauslastung /-belastung, Homeoffice / Mobile Arbeit, Überstunden, Vergütung / Gehalt, Gewinnbeteiligung 

Und beim letzten Punkt, der "Familienfreundlichkeit", zählen diese Kategorien mit ein: 

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Familienpolitik, Familienbonus 

Wie finde ich einen Arbeitgeber, der eine gute Work-Life-Balance ermöglicht? 

Wer eine Zeitung aufschlägt oder durch seinen Newsfeed scrollt, kommt aktuell an einem Thema nicht vorbei: dem Fachkräftemangel. Der Hauptgrund ist der demografische Wandel, denn die geburtenstarken „Babyboomer“ gehen aktuell allmählich in den Ruhestand und hinterlassen viele leere Stellen für deutlich weniger junge Menschen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sind aktuell 352 von 801 Berufsgattungen mit Fachkräfteengpässen konfrontiert, ganze 55 Prozent der Unternehmen sehen den Fachkräftemangel als Risiko.

Für die gesamte Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem ist diese Situation eine Herausforderung, sie kann aber auch – gerade für junge Arbeitnehmende – eine große Chance bedeuten. Denn der Arbeitsmarkt hat sich gedreht: Wo Unternehmen sich früher aussuchen konnten, wen sie einstellen, haben nun viele Arbeitnehmende die Wahl, wo sie arbeiten möchten. Unternehmen stehen mehr in der Bringschuld, für ihre zukünftigen Angestellten attraktiv zu sein und sich an ihre Werte und Vorstellungen anzupassen. Für Work-Life-Balance und Co bedeutet das: Sie sind nicht mehr nur leere Floskeln, sondern wichtige Alleinstellungsmerkmale, die Unternehmen für sich nutzen können, um zukünftige Arbeitnehmende auf sich aufmerksam zu machen.  

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Worauf sollte man bei der Arbeitgeberwahl achten? 

Genau deswegen werden Unternehmen immer transparenter und zeigen auf ihren Websites, auf Social-Media-Kanälen und in ihren Stellenanzeigen, was sie zu bieten haben. Unternehmen setzen alles daran, ihre Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterbindung zu steigern. Dabei ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt. Oft ist es schwierig, leere Marketingversprechen von echten Tatsachen zu trennen und Jobs mit guter Work-Life-Balance zu finden. Aber mittlerweile gibt es viele unabhängige Jobbewertungsportale, in denen man sich über potenzielle Arbeitgeber informieren kann. Beispiele sind: kununu.de, Glassdoor.de und jobvoting.de. Hierzu sollte man sich zunächst überlegen, welche Punkte einem selbst am Herzen liegen und sich fragen: Was macht einen guten Arbeitgeber für mich aus?  

Wer familienfreundliche Arbeitgeber sucht, achtet bei den Bewertungen und Angaben der Unternehmen auf interne Betreuungsmöglichkeiten, flexible Arbeitsmodelle oder Homeofficemöglichkeiten. Wem Flexibilität am Arbeitsplatz am Herzen liegt, sollte ebenfalls auf mobiles Arbeiten achten. Mancher Arbeitgeber bietet auch an, aus dem Ausland zu arbeiten oder ermöglicht Workations. Wichtig sind auch Informationen darüber, wie viel Urlaub es gibt, ob es unbezahlten Urlaub gibt und wie spontan man seine Zeit einteilen kann. Um herauszufinden, ob ein gutes Betriebsklima herrscht, sollte man vorrangig Bewertungen lesen. Unternehmen können viel über Obstkörbe oder lauschige Feierabende am Tischkicker schreiben – ob diese Atmosphäre auch wirklich gelebt wird, wissen gegenwärtige oder ehemalige Beschäftigte am besten.  

Auch vor oder während eines Vorstellungsgespräches sollte das Thema angesprochen werden. Es ist völlig legitim und wichtig,  Fragen zur Arbeitszeitflexibilität, Remote-Optionen und Benefits zu stellen und eigene Werte und Vorstellungen zu betonen. 

Was sind die vier Säulen des Lebens?

Wer sich mit Work-Life-Balance-Modellen beschäftigt, kommt um die vier Säulen des Lebens nicht herum. Dieses Lebensbalance-Modell, das ursprünglich vom iranischen Psychotherapeuten Nossrat Peseschkian entwickelt wurde, kann dabei helfen, die richtigen Prioritäten für sich zu finden und setzt sich aus diesen vier Säulen zusammen:  

  • Beruf und Finanzen  

Die Arbeit ist ein großer Teil unseres Lebens und birgt ebenso viel Potenzial für Erfüllung und Sinn wie für Frust. Wie viel Arbeit zu viel ist, ist eine individuelle Frage und kann nicht pauschal beantwortet werden. Sie hängt auch davon ab, ob neben der Erwerbsarbeit noch andere Formen der Arbeit, etwa Sorgearbeit geleistet werden müssen. Wichtig: Es ist ein Privileg, über Work-Life-Balance, freiwillige Teilzeitmodelle, Auszeiten und anderes nachdenken zu können und für viele Arbeitnehmende, gerade im Niedriglohnsektor, kaum möglich. 

  • Familie und Bekannte 

Das soziale Umfeld ist ein bedeutungsvoller Faktor für ein erfülltes Leben und beeinflusst unsere psychische und physische Gesundheit. Viele Studien zeigen, dass Einsamkeit Stress verstärkt, der wiederum Grundlage für viele Krankheiten ist. Im Umkehrschluss: Ein ausgewogenes soziales Umfeld, Freunde treffen, Bekanntschaften pflegen und Zeit mit der Familie tragen zu unserer Gesundheit bei.  

  • Gesundheit und Fitness 

Apropos Gesundheit: Sie ist eine der vier Säulen des Lebens. Dazu gehört sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit. Eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung gehören deshalb untrennbar zu einer guten Work-Life-Balance. 

  • Sinn und Kultur 

Unter Sinn und Kultur zählen die eigenen Werte und die Identität. Viele Menschen empfinden ihren Job als sinnstiftend, für andere ist er nur Mittel zum Zweck. Wer für sich keine Arbeit mit Sinn gefunden hat, kann im Privatleben, in einem Ehrenamt, einem Hobby oder einem anderen Engagement Erfüllung finden.  

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Maßnahmen, um die Work-Life-Balance zu verbessern

Neben der aktiven Wahl des richtigen Arbeitgebers gibt es verschiedene Maßnahmen, mit deren Hilfe man seine eigene Work-Life-Balance verbessern kann. Acht Tipps: 

Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

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