© Kim Kuperkova / Shutterstock
Im Jahr 2024 waren Pflegekräfte durchschnittlich 28,5 Tage krankgeschrieben, also fast einen Monat. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Krankenstand in der Pflege damit leicht gesunken, er liegt aber weiterhin weit über dem Durchschnitt. „Pflegekräfte sind oft körperlich und emotional stark gefordert. Hinzu kommen häufig lange Arbeitszeiten und Schichtarbeit. Das spiegelt sich auch in den Gründen für die Krankschreibungen wider“, so Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Gibt es Krankenhäuser, die gegen die Stressbelastung von Ärzten und Pflegekräften vorgehen? Um dies zu beantworten, hat DEUTSCHLAND TEST das Marktforschungsinstitut ServiceValue mit einer Studie beauftragt. Untersucht wurden im September 2025 rund 2.300 Einrichtungen im Hinblick auf die Arbeitsbelastung sowie auf Fortbildungsangebote für das Personal. Die Tabellen unten zeigen, welche Krankenhäuser sich positiv hervorheben.
Im Rahmen der aktuellen Studie von DEUTSCHLAND TEST kamen rund 2.300 Krankenhäuser auf den Prüfstand. Untersucht wurden jeweils der Stressfaktor und der Fortbildungsfaktor für Ärzte und Pflegepersonal.
© DEUTSCHLAND TEST
Ranking 2025: Beste Jobs in Krankenhäusern
Methodik
Die Datenbasis für die Studie stellen die Qualitätsberichte der Krankenhäuser dar, die jedes Jahr veröffentlicht werden müssen. Sie informieren unter anderem über die
- Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
- das Leistungsspektrum des Krankenhauses,
- eine besondere Geräteausstattung,
- medizinisch-pflegerische Angebote oder nicht medizinische Angebote,
- die Qualität in 30 definierten Leistungsbereichen
- und die Häufigkeit von Komplikationen.
Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut ServiceValue die Daten von rund 2.300 Kliniken ausgewertet (September 2025). Dafür wurden für jedes Krankenhaus zunächst zwei Werte ermittelt. Erstens der Stressfaktor: Hier wurde die Stressbelastung der Ärzte und Pfleger ausgewertet (Quotient aus Personalbestand und zu behandelnden Fällen). Und zweitens der Fortbildungsfaktor: Hier wurde die Möglichkeit ermittelt, an Fortbildungen teilzunehmen (Quotient aus Fortbildungen und Personalbestand). Anschließend wurden diese beiden Werte zu einem ersten Punktwert verrechnet. Um die Vergleichbarkeit untereinander zu erhöhen, wurden die Krankenhäuser in verschiedene Kategorien eingeteilt. Für jede dieser Kategorien wurde ein Sieger ermittelt und dieser als Benchmark für die anderen Teilnehmer verwendet.
Die Methodik der Studie wurde so gewählt, dass es nicht genügt, in nur einem Punkt zu glänzen. In die Messung der Gesamtperformance gingen die Themenbereiche Stressbelastung und Fortbildungsmöglichkeiten zu je 50 Prozent ein. Im Detail wurden untersucht: Fachärzte pro Fall, Fachärzte pro Bett, Pfleger pro Fall, Pfleger pro Bett (jeweils 12,5 Prozent) sowie Fortbildungen pro Facharzt und Fortbildungen pro Pfleger (jeweils 25 Prozent).
Die Auszeichnung „Deutschlands beste Jobs in Krankenhäusern“ wurde auf Basis der erreichten Punktzahl im Gesamt-Ranking vergeben. Dabei erfolgte die Berechnung des Punktwerts auf einer Skala von null bis 100 Punkten. Der jeweilige Kategoriesieger erhielt 100 Punkte und setzte damit die Benchmark für alle anderen untersuchten Häuser innerhalb der Kategorie. Eine Auszeichnung erhalten diejenigen Krankenhäuser, die zu dem besten Drittel innerhalb ihrer Kategorie gehören.