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Waschmaschine richtig reinigen: So geht’s

Damit die Waschmaschine möglichst lange und effizient funktioniert, sollte sie regelmäßig und fachgemäß gereinigt werden. Wie das am besten geht, zeigen die folgenden Pflegetipps

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Inhaltsverzeichnis
Frau zeigt auf eine Waschmaschine

© Pixel Shot / shutterstock

Es ist ja fast schon ironisch: Die Waschmaschine sorgt zuverlässig dafür, dass unsere Wäsche immer schön sauber und rein ist. Aber was ist eigentlich mit der Waschmaschine selbst? Denn die braucht tatsächlich etwas Pflege, um möglichst lange und effizient zu funktionieren. Laut aktuellen Zahlen besaßen 2021 ganze 96,2 Prozent aller deutscher Haushalte eine Waschmaschine – davor liegt mit einem Ausstattungsgrad von 99,9 Prozent nur der Kühlschrank. Es ist also dringend an der Zeit, dem praktischen Haushaltsgerät etwas mehr Beachtung zu schenken. Dabei helfen die folgenden Reinigungs- und Pflegetipps für Waschmaschinen.

Warum sollte man seine Waschmaschine reinigen?

Die Waschmaschine wird bei jeder Wäsche mitgewaschen – müsste sie dann nicht eigentlich immer sauber sein? Könnte man meinen! Tatsächlich hinterlassen Waschmittel, Weichspüler und Co Ablagerungen, die Schimmelbildung begünstigen können. Dazu kommen der Schmutz aus der zu waschenden Wäsche, Tier- und Menschenhaare, Flusen, Fett und Kalk. All diese Substanzen können sich in der Waschmaschine ablagern und für eine unangenehme Überraschung sorgen. Der Hersteller Bosch verweist sogar darauf, dass zu wenig Pflege der Waschmaschine negative Auswirkungen auf deren Lebensdauer haben kann.

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Gelegentlich mal heißlaufen!

Mit wachsender Leistung von Waschmitteln und steigenden Energiepreisen wird heutzutage häufig auf sehr niedrigen Temperaturen gewaschen. Das ist gut für die Umwelt und die Geldbörse: So rechnet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland vor, dass einmal bei 60 Grad zu waschen fast so viel Energie verbraucht, wie zweimal bei 40 Grad zu waschen. Allerdings werden Bakterien und Keime erst bei hohen Temperaturen getötet – gelegentlich sollte man also auch eine Kochwäsche durchführen, um Gerüche und Ablagerungen zu verhindern.

Wie oft sollte man seine Waschmaschine reinigen?

Wie oft man seine Waschmaschine sauber macht, kommt auch auf deren Belastung an. Der Hersteller Bosch empfiehlt, eine intensive Grundreinigung alle drei Monate durchzuführen, die Firma Bauknecht rät, mindestens ein- bis zweimal im Jahr sorgfältig alles zu reinigen. Dichtungen, Waschmittelschublade und Co sollten alle paar Wochen gesäubert werden.

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Wie reinigt man eine Waschmaschine?

Trommel, Waschmaschinenschublade, Schläuche, Flusensieb, Dichtungen – die Waschmaschine ist ein komplexes Gerät. Deshalb gibt es für die verschiedenen Bestandteile unterschiedliche Dinge zu beachten:

Trommel reinigen und Waschmaschine desinfizieren

Den Innenraum der Waschmaschine reinigt man am besten mit einem feuchten Tuch und einem sanften Reiniger, der den Dichtungen nicht schadet. Danach sollte man die Waschmaschine auf einer hohen Temperatur wie 90 oder 95 Grad laufen lassen, um Keime und Bakterien abzutöten und die Waschmaschine damit zu desinfizieren. Viele Waschmaschinen haben auch extra ein Selbstreinigungsprogramm, das auf die optimale Temperatur für die Waschmaschinenreinigung eingestellt ist.

Dichtung der Waschmaschine reinigen

Wer sich die Gummi-Dichtung an der Öffnung der Waschmaschine einmal genauer anschaut, merkt schnell, dass sie aus einer Art umgeschlagener Doppellage besteht. Dieser Umschlag sorgt für eine optimale Abdichtung, darin können sich aber schnell Schmutz und Ablagerungen sammeln. Die Dichtung lässt sich ganz einfach nach der Wäsche mit einem feuchten Tuch auswischen, wodurch unangenehmen Gerüchen vorgebeugt werden kann.

Schläuche der Waschmaschine reinigen

Auch die Schläuche sollten ein- bis zweimal im Jahr gereinigt werden. Besonders im Ablaufschlauch können sich Ablagerungen bilden, die mit etwas Wasser und einem fettlösenden Reiniger entfernt werden können. Bei hartnäckigen Ablagerungen empfiehlt es sich, die Schläuche im Wasserbad einweichen zu lassen. Eine Flaschenbürste kann beim Putzen helfen. Durch den Zulaufschlauch fließt zwar nur klares Wasser, aber auch hier schadet eine sanfte Reinigung nicht. Die Reinigung der Schläuche kann man direkt dafür nutzen, sie auf poröse Stellen zu überprüfen – und die Schläuche gegebenenfalls auszuwechseln.

Waschmittelschublade reinigen

Ein Areal, das oft zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, ist die Waschmittelschublade. Dabei sorgen eingetrocknete Waschmittelreste hier gerne für einen schmierigen Film, der sich über die Zeit aufbaut. Mit etwas Ruckeln oder indem man eine gekennzeichnete Taste herunterdrückt, kann man das Waschmittelfach bei den meisten Waschmaschinen-Modellen komplett herauslösen. Falls das nicht so einfach geht, hilft ein Blick in die Gebrauchsanleitung. Die herausgelöste Schublade lässt sich dann ganz einfach mit einem Lappen oder Schwamm auswischen oder unter fließendem Wasser abspülen. Bei schmalen Ecken hilft eine Reinigungs- oder Zahnbürste. Tipp verschiedener Waschmaschinen-Hersteller: Das Waschmittelfach nach einem Waschgang leicht offenstehen lassen, damit die Restfeuchtigkeit besser verdunsten kann.

Flusensieb reinigen

Das Flusensieb heißt im Fachjargon Fremdkörperfalle und sollte zweimal im Jahr oder bei vielen Waschvorgängen jedes Quartal gereinigt werden. Hier sammeln sich vergessene Souvenirs aus Hosentaschen, Flusen oder Haare an, die regelmäßig entfernt werden sollten. Die Fremdkörperfalle befindet sich unten an der Waschmaschine. Bevor man sie öffnet, sollte man ein flaches Behältnis unter die Waschmaschine stellen, um das herauslaufende Restwasser aufzufangen. Reicht der Platz dafür nicht aus, eignet sich zur Not ein dickes Handtuch, mit dem das Wasser aufgesaugt wird. Bei vielen Waschmaschinen-Modellen kann man den Verschluss manuell herausdrehen, manchmal wird dafür auch ein Schraubendreher benötigt – am besten wirft man vorher einen Blick in die Bedienungsanleitung der Waschmaschine. Ist das Flusensieb einmal herausgedreht, kann man alle Objekte und Ablagerungen entfernen und es unter fließendem Wasser abwaschen. Auch die Öffnung der Waschmaschine, in der das Flusensieb sitzt, kann man bei dieser Gelegenheit mit einem feuchten Tuch reinigen. Ist alles sauber, lässt es sich ganz einfach wieder einsetzen.

Waschmaschinenreiniger

Für die fachgemäße Reinigung der Waschmaschine gibt es in der Drogerie verschiedene Reiniger mit einfacher Anwendung. Diese werden meistens ohne Wäsche in die Trommel gegeben und es wird ein 90-Grad-Programm eingestellt, um die Maschine einmal von innen gründlich zu reinigen und Keime abzutöten. Waschmaschinenreiniger sind zwar oft relativ teuer, dafür sind sie geprüft und sanft genug für Dichtungen und Co. Außerdem werden Dosierung und Anwendung klar auf dem Etikett erklärt.

Mit Hausmitteln die Waschmaschine reinigen

  • Essig: Als Hausmittel, mit dem die Waschmaschine hygienisch rein wird, wird oft Essig empfohlen. Waschmaschinen-Hersteller raten allerdings davon ab, weil Essig zu aggressiv für die empfindlichen Gummi-Dichtungen ist und sie auf Dauer angreifen kann.
  • Zitronensäure: Wer ein Hausmittel für die Reinigung der Waschmaschine nutzen möchte, kann auf Zitronensäure zurückgreifen. Diese eignet sich besonders gut zum Entkalken der Waschmaschine. Dafür sieben bis acht Esslöffel Zitronensäure in die Waschtrommel geben und dann die Waschmaschine ohne Wäsche laufen lassen. Falls es geht, sollte man die Maschine mitten im Waschgang für etwa zwei Stunden pausieren, damit sich Kalkablagerungen lösen können. Falls das nicht möglich ist, einen langen Waschgang wählen.
  • Natron: Auch Natron ist ein Hausmittel, das häufig zur Reinigung und Entfernung von Gerüchen aus der Waschmaschine empfohlen wird. Dazu sollen etwa 40 Gramm Natron in das Waschmittelfach gegeben werden, weitere zehn Gramm in die Trommel, danach soll die Maschine ohne Wäsche auf hoher Temperatur laufen.
  • Spülmaschinentabs: Ein beliebter Trick ist es, Spülmaschinentabs für die Reinigung der Waschmaschine zu nutzen. Dafür einfach ein Tab  in die Trommel der Waschmaschine geben und einen Waschgang ohne Wäsche bei mindestens 60 Grad starten.

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Waschmaschine entkalken

Nicht nur Fett, Schmutz und Waschmittel hinterlassen Ablagerungen, auch Kalk aus dem Leitungswasser kann zum Problem werden. Warum? Kalk setzt sich an den Heizstäben ab, die durch die Kalkschicht mehr Energie verbrauchen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen – und schon fällt die Stromrechnung höher aus. Außerdem wird die Waschleistung eingeschränkt und im schlimmsten Fall können Kalk-Ablagerungen die Lebensdauer der Waschmaschine deutlich verringern, weil sie Kunststoffteile porös machen können. Faustregel: Je härter das Wasser, desto öfter sollte man Geräte wie die Waschmaschine entkalken. Wie kalkhaltig das Wasser Ihrer Region ist, können Sie einfach online nachlesen oder beim Wasserversorger anfragen. Wie oft sollte man seine Waschmaschine entkalken? Grundsätzlich wird empfohlen, die Waschmaschine mindestens einmal im Jahr zu entkalken, bei mittlerem bis sehr hartem Wasser sogar bis zu einmal im Monat. In vielen Waschmitteln ist bereits Wasserenthärter enthalten, was man dem Kleingedruckten auf dem Etikett entnehmen kann. Dieser Wasserenthärter kann zwar keine vorhandenen Kalkschichten abtragen, er verhindert aber, dass sie erst entstehen. Zum Entkalken eignen sich Mittel aus der Drogerie oder Zitronensäure (siehe Abschnitt Hausmittel).

Tipps, um Ablagerungen und Gerüchen vorbeugen

Neben einer regelmäßigen Reinigung der Waschmaschine gibt es noch andere Punkte, die man beachten kann, um Ablagerungen und Gerüchen vorzubeugen:

  • Vorreinigen: Wäsche, die stark verschmutzt ist, sollte vorgereinigt werden. Wer viele Tierhaare oder Fusseln auf der Kleidung hat, kann diese vor der Wäsche mit einer Fusselbürste entfernen.
  • Taschen leeren: Hosen- und Jackentaschen sollten natürlich vor jeder Wäsche kontrolliert werden, damit nichts Unerwünschtes in der Waschmaschine landet. Wer schon einmal ein Taschentuch in der Hosentasche vergessen hat und sich über eine Wäscheladung voller weißer Krümel ärgern durfte, nimmt diese kleine Kontrolle wahrscheinlich ohnehin vor.
  • Richtige Dosierung: Viele Menschen nutzen deutlich zu viel Weichspüler und Co, der sich dann ablagert. Lieber weniger nutzen oder einen genauen Blick auf die Dosierungsangaben werfen. Weichspüler ist im Allgemeinen gar nicht nötig und belastet unnötig die Umwelt, worauf etwa das Umweltbundesamt hinweist.
  • Feuchtigkeit entweichen lassen: Waschmittelschublade und die Tür der Waschmaschinentrommel nach der Wäsche immer ein Stück offenstehen lassen, damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann und sich kein Schimmel bildet.

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Waschmaschine stinkt trotz Reinigung

Sie haben Ihre Waschmaschine gereinigt, aber es bleibt immer noch ein unangenehmer Geruch? Vielleicht müffelt Ihre Wäsche sogar nach dem Waschen? Dies könnte auf Bakterien hinweisen, die in der Waschmaschine einen Nährboden gefunden haben. Achten Sie darauf, wirklich jede erreichbare Ecke gut zu reinigen, vielleicht hat sich irgendwo etwas abgelagert oder sogar Schimmel gebildet. Ist alles gereinigt, sollten Sie einen möglichst hohen Waschgang durchführen, um Bakterien und Keime abzutöten und den Geruch zu entfernen. Bleibt der Geruch trotzdem, kann Fachpersonal helfen: Vielleicht liegt ein Leck oder eine Verstopfung vor.

Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

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