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Der elfte Kaffee ist gratis, das zehnte Brot gibt es zum halben Preis, bei 500 Apotheken-Bonus-Punkten gibt es einen Seifenspender geschenkt: Wenn man wollte, könnte man an jeder Ecke Treuepunkte sammeln und sich ein ganzes Portemonnaie nur für Kundenkärtchen anlegen. Doch welche Prämiensysteme bieten eigentlich was? Wo lohnt sich die Kundenkarte und was haben die Unternehmen eigentlich davon? DEUTSCHLAND TEST ist ganz tief in den Kosmos der Bonussysteme eingetaucht.
Was sind Bonusprogramme?
Meilen, Rabatte, Cashback, Punkte, Prämien: Wer an Bonusprogrammen teilnimmt, wird bei Käufen mit Punkten oder anderen Anreizen belohnt. Dabei gibt es Bonusprogramme und Kundenkarten, die von einem einzelnen Unternehmen herausgegeben werden und solche, die viele branchenübergreifende Partner haben, etwa Payback oder Deutschlandcard. Bonusprogramme werden immer beliebter und verbreiteter. Wie sehr, zeigt eine repräsentative Untersuchung des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag von Mastercard. Das Ergebnis: 90 Prozent der Deutschen nutzen Bonusprogramme! Die Befragung wurde 2023 vorgenommen und zeigt einen ganz deutlichen Trend, denn 2018 waren es nur 37 Prozent, die Bonusprogramme nutzten.
Weitere Ergebnisse der Befragung:
- Bonusprogramme sind bei Frauen etwas beliebter als bei Männern (93 Prozent versus 86 Prozent).
- Am häufigsten werden Bonusprogramme von Menschen zwischen 30 und 39 genutzt.
- In Haushalten mit Kindern werden sie mehr genutzt als in Single-Haushalten (97 Prozent versus 83 Prozent).
- Zwei Drittel der Befragten nutzen die Programme mehrmals pro Woche, zwölf Prozent sogar täglich.
- 83 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sich die Teilnahme an Bonusprogrammen auszahlt.
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Lohnen sich Bonusprogramme?
Die Frage ist schwer zu beantworten. Grundsätzlich gilt: Wer etwas nur wegen eines Rabattes oder einer Prämie kauft, dieses Produkt aber eigentlich gar nicht braucht, macht ein Minusgeschäft. Wer aber ohnehin jede Woche ein Brot kauft, sich in der Mittagspause einen Latte macchiato gönnt oder viel mit der Bahn oder dem Flugzeug unterwegs ist, kann durchaus von entsprechenden Bonusprogrammen, Meilen oder Bahnpunkten profitieren. Was Kunden und Kundinnen aber klar sein sollte: Unternehmen setzen Bonusprogramme zu ihrem eigenen Nutzen ein – also beispielsweise für die Kundenbindung, um mehr zu verkaufen oder um Daten zu sammeln. Gerade beim Thema Datenschutz stehen Bonussysteme oft in der Kritik, weil sie Nutzende zu gläsernen Kunden machen können. Die Verbraucherzentrale fasst es so zusammen: „Kundenkarten: wenig Rabatt für viel Information“. Die Verbraucherzentrale rät, darauf zu achten, welcher Datenverarbeitung man zustimmt und auch immer einen Preisvergleich bei anderen Anbietern zu unternehmen.
Welche Bonusprogramme gibt es?
Eines vorweg: Es gibt unendlich viele Bonusprogramme und Kundenkarten-Systeme. Wir haben uns auf die beliebtesten und verbreitetsten Systeme konzentriert, um einen Überblick zu bieten:
Payback
Payback ist der Klassiker unter den Punktesystemen und der hiesige Marktführer. Dabei handelt es sich nicht um ein exklusives Programm einer bestimmten Marke, sondern um ein Punktesystem, mit dem man bei unterschiedlichen Anbietern ganz verschiedener Branchen Punkte sammeln kann. Die Payback GmbH ist ursprünglich ein deutsches Unternehmen, seit 2010 gehört es allerdings American Express. In Deutschland besteht das Programm bereits seit 2000, mittlerweile findet man es aber auch in vielen anderen Ländern.
Wie funktioniert Payback?
Über die Payback-Website kann man sich zum Bonusprogramm anmelden und die Payback-Karte bestellen. Im stationären Handel wird die Karte (als tatsächliche Karte oder als digitale Karte in der App) dann an der Kasse vorgelegt und eingescannt. Online kann man meistens die Kartennummer im Bezahlvorgang angeben, bei manchen Partnern startet man den Einkauf über die Payback-Website.
Was bekommt man für einen Payback-Punkt?
Regulär sammelt man einen Payback-Punkt pro zwei Euro Einkaufswert. Ein Payback-Punkt hat einen nominellen Gegenwert von einem Cent, oft gibt es aber Aktionen und Coupons, mit denen man die Punkte vervielfachen kann. Außerdem gibt es eine Payback American Express Karte, mit der man bei der monatlichen Kreditkartenabrechnung einen Payback-Punkt für je drei Euro Umsatz bekommt oder eine Payback Visa-Karte. Gesammeltes Geld kann man für Prämien oder Gutscheine einlösen, sich auf sein Konto auszahlen lassen oder im teilnehmenden Einzelhandel damit bezahlen. Letzteres ist laut Payback bei diesen Händlern vor Ort möglich: Aral, Dehner, Edeka, Tee Gschwendner, C&A, Netto Marken-Discount, Marktkauf, dm Drogeriemarkt, Thalia, Linda Apotheken, Apollo Optik, Hol ab! und Fressnapf. Prämien sind etwa Küchenzubehör von WMF, Einkaufsgutscheine für teilnehmende Partnershops, Reisegepäck von Travelite oder Reisenthel, Bücher, Spiele und vieles mehr. Wer kein Interesse an Prämien hat, fragt sich wahrscheinlich, wie man sich seine Payback-Punkte auszahlen lassen kann. Für das Einlösen der Payback-Punkte muss man einen Kontostand von mindestens 200 Punkten haben. Um sich Payback-Punkte als Bargeld auszahlen zu lassen, loggt man sich ein und geht dann im persönlichen Bereich auf „Einlösung der Punkte in Bargeld“. Dafür muss man seine aktuelle Bankverbindung hinterlegen und die Überweisung bestätigen.
Gesammelte Punkte kann man übrigens auch über die Payback-Website an gemeinnützige Organisationen spenden oder in Miles & More Prämienmeilen umwandeln lassen.
Wo kann man Payback-Punkte sammeln?
Payback-Punkte kann man mittlerweile bei über 700 Shops sammeln. Zu den beliebtesten Partner-Shops von Payback gehören zum Beispiel Amazon, Douglas, Saturn, H&M, Asos, Lotto.de, About You, Adidas, Netto, C&A, Hagebau, Check24, Mediamarkt, Booking.com, Lieferando. Achtung: Gesammelte Punkte sind 36 Monate lang gültig und verfallen nach diesem Zeitraum. Wie viele Punkte man hat, wann sie verfallen und wie man sie einlösen kann, kann man in der Payback-App oder auf der Payback-Website jederzeit nachschauen.
Deutschlandcard
Auch die Deutschlandcard ist wie Payback ein Mehrpartner-Programm. Das heißt, mit ihr kann man bei unterschiedlichen Partner-Shops Punkte sammeln. Auch bei der Deutschlandcard bekommt man für einen Punkt einen Cent und einen Punkt bekommt man pro zwei Euro Einkaufswert. Die Deutschlandcard gibt es mittlerweile nur noch digital in der App, nicht als physische Plastikkarte. In der App und auf der Website kann man seinen Punktestand anschauen, sich über Aktionen und Coupons informieren und einen Blick in den Prämienshop werfen. Wie bei Payback kann man die gesammelten Punkte der Deutschlandcard für Prämien (teilweise mit Zuzahlung) einlösen oder im Handel direkt damit bezahlen. Auch bei Deutschlandcard nehmen nicht nur stationäre Händler teil, sondern auch Online-Shops. Neue Besonderheit der Deutschlandcard: Seit 2025 kann man in der Deutschlancard-App Kassenbons hochladen und damit Punkte sammeln. Laut Deutschlandcard-Website kann man auch mit Kassenbons von Unternehmen Punkte sammeln, die eigentlich keine Deutschlandcard-Partner (mehr) sind. Laut Website sind das ganze 30.000 Supermärkte, Drogerien und Zoofachgeschäfte, ganz konkret zum Beispiel Aldi, Lidl, Rewe, Kaufland, Penny, Norma, famila, Hit, Globus, Denns, dm, Rossmann, Müller, Dehner oder Fressnapf. Gesammelte Punkte kann man im Prämienshop zum Beispiel für Gutscheine der Partnershops oder Prämien wie Tefal Pfannen, Wolf Gartenwerkzeug, Grundig Lampen oder Küchenzubehör von Fackelmann einlösen. Außerdem kann man seine gesammelten Deutschlandcard-Punkte auch spenden.
Welche Shops sind Deutschlandcard-Partner?
Zu den offiziellen Partner-Shops von Deutschlandcard gehören zum Beispiel Esso (ein Punkt pro zwei Liter Kraftstoff), Cosmos Direkt (bis zu 1.500 Punkte pro Abschluss), E wie einfach (20.000 Punkte pro Abschluss), außerdem Otto, Shop Apotheke, Lieferando, Douglas, Fielmann, Tchibo, Medpex, Christ, XXXLutz, Cyperport oder Lego. Achtung: Die direkte Zusammenarbeit von Deutschlandcard und Edeka (inklusive Netto und Marktkauf) wurde am 28. Februar 2025 beendet – die Supermarkt-Kette wechselt nämlich zu Payback.
Miles & More: Lufthansa Meilen
Miles & More ist das Vielflieger- und Prämienprogramm der Lufthansa. Im Rahmen des Vielflieger-Programms werden mit jedem Flug Punkte gesammelt, durch die man zum Vielflieger aufsteigen und je nach Punktestand verschiedene Privilegien genießen kann. Es gibt je nach Punktestand drei verschiedene Status: Frequent Traveller, Senator und HON Circle. Lufthansa selbst schreibt dazu: „Bereits als Frequent Traveller verfügen Sie über eine erhöhte Freigepäckmenge. Als Senator genießen Sie Zugang zu den Senator und Star Gold Lounges (statt F/CL CKI) und als HON Circle Member steht Ihnen ein exklusiver Limousinen- und Transferservice zur Verfügung, der Ihnen sowohl die Abreise als auch die Ankunft so komfortabel wie möglich gestaltet“.
Außerdem sind die Lufthansa Meilen von Miles & More ein Prämienprogramm, bei dem man nicht nur durch Fliegen Punkte sammeln kann. Miles & More hat viele Partner-Shops, zum Beispiel andere Airlines, Hotels oder Mobilitätspartner wie Sixt, Hertz oder Shell. Auch Shoppingpartner wie Amazon oder Medien wie Welt, die Frankfurter Allgemeine oder die Süddeutsche Zeitung gehören zu den Partnern von Miles & More. Lufthansa-Meilen und Punkte kann man übrigens bis zu sechs Monaten nach dem Flug oder Kauf nachtragen lassen – auch wenn man zu diesem Zeitpunkt bislang nicht am Bonusprogramm teilgenommen hat.
Wofür kann man Lufthansa-Meilen einlösen?
Lufthansa-Meilen aus dem Miles & More Programm kann man ganz unterschiedlich einlösen. Zum Beispiel:
- Für ganze Flüge (ab 30.000 Meilen für Hin- und Rückflug),
- um Flugtickets in eine höhere Reiseklasse upzugraden (ab 10.000 Meilen),
- um damit Flugtickets und Co zu bezahlen (funktioniert ab 3.000 Meilen), auch in Partnershops möglich (zum Beispiel für Mietwagen oder Hotels),
- für Produkte oder Gutscheine in der Miles & More-Prämienwelt (Sachprämien und Dienstleistungen),
- für den guten Zweck spenden.
Lufthansa-Meilen sammeln
Um Lufthansa-Meilen über Miles & More zu sammeln, muss man sich zunächst über die Website (www.miles-and-more.com) registrieren. Dann bucht man einen Flug und gibt die Servicekartennummer ein. Die gesammelten Meilen und Punkte werden nach dem entsprechenden Flug gutgeschrieben. Über den Travel Calculator kann man berechnen, wie viele Meilen und Punkte man für welchen Flug erhält. Auch für Hotelbuchungen und Umsätze bei entsprechenden Partnern funktioniert es auf diese Weise: Nummer der Servicekarte eingeben und Punkte sammeln. Außerdem werden verschiedene Miles and More-Kreditkarten angeboten, mit denen man zusätzliche Prämienmeilen sammeln kann, dabei gilt meistens: Eine Meile pro zwei Euro Umsatz.
Miles & More und Payback
Auch zwischen Miles & More und Payback gibt es eine Partnerschaft. Aus gesammelten Payback-Punkten kann man auf diese Weise per Knopfdruck Meilen machen und diese im Miles & More-System einlösen. Das Umwandeln funktioniert ab 200 Payback-Punkten und im 1:1-Verhältnis.
Bahn Bonus
Wer viel mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, kann nicht nur die ein oder andere Verspätung, sondern auch Bonuspunkte sammeln. Das funktioniert mit dem Bahn Bonus-Programm, für das man sich auf der Website registrieren kann. Mit jedem Kauf sammelt man Punkte. Die Deutsche Bahn unterscheidet zwischen Prämien- und Statuspunkten.
Prämienpunkte bei BahnBonus
Prämienpunkte bekommt man für Umsätze bei der Deutschen Bahn und deren Sammelpartnern. Pro umgesetzten Euro gibt es einen Punkt. Prämienpunkte kann man gegen Prämien eintauschen. Zu den Sammelpartnern gehören Mobilitätsanbieter wie Call a Bike, Europcar und Sixt, Reise- und Hotelangebote wie Accor Hotels, HRS und Leonardo Hotels, außerdem die Frankfurter Allgemeine (6.000 Prämienpunkte für 6-Monats-Abo). Einlösen kann man die gesammelten Prämienpunkte im BahnBonus-Prämien-Shop für Annehmlichkeiten der Deutschen Bahn oder wechselnde Produkte von Kooperationspartnern.
So bekommt man zum Beispiel:
- Für 250 Punkte eine Sitzplatzreservierung in der zweiten Klasse, für 300 Punkte in der ersten Klasse,
- für 250 Punkte einen fünf-Euro-Gutschein für Bordgastronomie oder als Ermäßigung beim Fahrkartenkauf,
- für 500 Punkte ein Upgrade in die erste Klasse (einfache Fahrt),
- für 1.000 Punkte eine Freifahrt in der zweiten Klasse,
- viele Sachprämien wie Thermobecher, Reisegepäck, Lautsprecher oder Bücher.
Statuspunkte bei BahnBonus
Zusätzlich zu den Prämienpunkten sammelt man mit jedem Fahrkartenkauf (ab 5 Euro) automatisch Statuspunkte. Ab 1.500 gesammelten Statuspunkten innerhalb eines Jahres erhält man ein BahnBonus-Statuslevel (Silber, Gold und Platin), das jeweils unterschiedliche Vorteile mit sich bringt und ein Jahr lang gültig ist. Für Status- und Prämienpunkte gilt: ein Punkt pro Euro Umsatz. Zu den Statusvorteilen zählen unter anderem Freigetränke in der Bordgastronomie, exklusive Sitzplatzbereiche (ab Status Gold), Eintritt in die DB-Lounge (ab Gold) oder acht Tagespässe für den Silber-Status oder sogar zwei Freikarten für Mitfahrende beim Platin-Status.
Amex Membership Rewards
Für die verschiedenen Kreditkarten von American Express (Amex) gibt es das Amex Membership Rewards-Programm, mit dem man Amex Reward Points sammeln kann. Bei jedem Einkauf mit der Kreditkarte (weltweit, on- und offline) wird ein Punkt pro Euro Umsatz gutgeschrieben. Wie viel ein Punkt genau wert ist, ist schwer zu sagen, weil Amex komplexe Einlösebedingungen hat, die je nach Bereich variieren. Man kann die Punkte beispielsweise als Zahlungsmittel nutzen, man kann sie für Gutscheine nutzen oder sie zu Payback oder Vielflieger-Programmen transferieren. Amex wirbt außerdem mit einem Willkommensbonus für das Amex Memberwhip Rewards-Programm. Wer sich zum Beispiel für eine American Express Gold Card anmeldet und die Karte mit mindestens 1.000 Euro in den ersten drei Monaten belastet, erhält 15.000 Punkte – die man zum Beispiel für einen 75-Euro-Amazon-Gutschein einlösen oder in Payback-Punkte oder Meilen umwandeln kann. Auch für erfolgreiche Werbungen erhält man weitere Punkte. Außerdem gibt es den Membership Rewards Turbo: Für zusätzliche 15 Euro im Jahr erhält man dann einen Extrapunkt pro zwei Euro Kartenumsatz.
Bonusprogramme von Krankenkassen
Gesetzliche Krankenkassen bieten Bonusprogramme für ihre Mitglieder an, über die man Sach- oder Geldprämien oder Zuschüsse zu Käufen aus dem Gesundheits- oder Fitnessbereich bekommen kann. Je nach Anbieter gibt es dabei Unterschiedliches zu beachten. Es gibt unter anderem ein DAK-Bonusprogramm, Bonusprogramme von Betriebskrankenkassen (BKK-Bonusprogramm), ein TK-Bonusprogramm, ein AOK-Bonusprogramm, ein IKK-Bonusprogramm, ein HKK-Bonusprogramm oder auch ein Barmer-Bonusprogramm.
Bei Krankenkassen stellt sich natürlich sofort die Frage: Was hat die Krankenkasse davon? Supermärkte und Co profitieren von Bonusprogrammen, indem sie dazu anregen, dort mehr Geld umzusetzen. Auch bei den Krankenkassen geht es am Ende ums Geld: Indem die Versicherten dazu angeregt werden, gesünder zu leben und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, können mitunter teure Behandlungen vermieden werden. Denn bei Krankenkassen-Bonusprogrammen werden Sie beispielsweise für zahnärztliche Kontrolluntersuchungen belohnt, für die Krebsvorsorge in der gynäkologischen Praxis, die Hautkrebsvorsorge, Schutzimpfungen oder auch für die Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder die Teilnahme an bestimmten Sportkursen. Mehr Informationen über die Bonussysteme gibt es bei den jeweiligen Krankenkassen, oft braucht man entsprechende Krankenkassen-Apps, um an den Programmen teilzunehmen und Nachweise einzureichen. Manche Krankenkassen werben mit bis zu 200 Euro oder sogar noch höheren Geldleistungen jährlich – dafür muss man dann aber auch an entsprechend vielen Maßnahmen teilnehmen und die jeweiligen Nachweise einreichen.
Weitere Bonusprogramme
Viele Unternehmen nutzen Bonusprogramme zur Kundenbindung. Wir haben ein paar Beispiele herausgesucht:
- Hotels: Viele Hotels bieten Membership-Programme an. So wird man mit Rabatten oder kleinen Annehmlichkeiten (Getränke, Transfer, bequemerer Check-in, Frühstück etc.) dafür belohnt, wenn man häufig in diesen Hotels Urlaub macht. Beim „beOne“-Programm von Motel One sammelt man beispielsweise keine Punkte, bekommt aber nach der kostenlosen Anmeldung einen Rabatt von zehn Prozent auf alle Buchungen, Zugang zu besonderen Deals und andere Benefits wie den schnellen Online-Check-in oder ein gratis Wasser pro Aufenthalt. Bei Marriott Bonvoy kann man je nach Aufenthalten im Jahr Status-Vorteile freischalten und Punkte sammeln, die man dann im Hotel, aber auch für Flüge oder Mietwagen einlösen kann. Bei Best Western Rewards kann man ebenso Punkte sammeln, damit sparen, die gesammelten Punkte für Prämien oder Freiübernachtungen einlösen oder sie zu Meilen oder anderen Punktesystemen transferieren.
- Supermärkte: Einige Supermärkte nehmen an Bonusprogrammen wie Payback oder DeutschlandCard teil, andere haben ganz eigene Bonussysteme. Mit Rewe Bonus kann man etwa Punkte in der Rewe-App sammeln, für Einkäufe einlösen und Coupons nutzen. Auch Lidl hat mit Lidl Plus ein Prämienprogramm, bei dem es zwar nicht darum geht, Punkte zu sammeln, dafür gibt es aber Rabattcoupons und Gewinn-Aktionen.
- Drogeriemärkte: Auch Drogeriemärkte locken ihre Kundschaft gerne mit bestimmten Spar-Angeboten. Bei Rossmann, dm, Budni, Müller und Co gibt es in den jeweiligen Apps häufig Rabattaktionen, Gewinnspiele oder weitere Angebote.
- Möbelgeschäfte: Ein Klassiker unter den Bonusprogrammen ist „Ikea Family“. Hier kann man Punkte sammeln (1 Punkt pro 5 Euro Einkauf) und einlösen, bekommt Rabatte oder gratis Produkte im Restaurant. Auch bei XXXLutz erhält man mit der Freundschaftskarte Rabatte, Angebote und einen Geburtstagsgutschein. Vorteilsprogramme gibt’s auch bei Höffner, Mömax und vielen weiteren Möbelgeschäften.
- Cashback-Anbieter: Mittlerweile gibt es viele Online-Cashback-Anbieter, zum Beispiel shopmate, Getmore, Marktguru, Shoop oder Shopbuddies. Die einzelnen Seiten funktionieren alle etwas unterschiedlich, aber meistens tätigt man die Käufe direkt über die jeweilige Anbieter-Seite oder man lädt einen Kassenbon hoch und beantragt dann die Auszahlung.
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Fazit: Für wen lohnen sich Prämienprogramme?
Douglas Beautycard, Pampers Club, Rossmann Babywelt, TchiboCard, Shell ClubSmart, Sephora Unlimited – mittlerweile ist es fast schon eine Ausnahme, wenn ein Shop kein Bonusprogramm hat. Restaurants oder Fast-Food-Ketten, Kreditkarten-Anbieter, Kosmetik-Shops, Online-Apotheken oder Mode-Geschäfte: Sie alle bieten Rabatte, Sammelsysteme oder Prämien ab einem bestimmten Einkaufswert an. Wer ohnehin einen Einkauf erledigen muss, kann unter Umständen von solchen Bonusprogrammen profitieren. Aber: Lieber einmal kurz einen Online-Preisvergleich machen. Oft wird mit Bonussystemen und Rabatten geworben, gleichzeitig ist der Preis aber deutlich höher als an anderen Stellen. Bonus-Programme und Kunden-Apps arbeiten mit spielerischen Elementen, persönlicher Ansprache oder künstlicher Verknappung („Dieses unschlagbare Angebot läuft in 24 Stunden ab und gilt nur für Sie!“), um den Umsatz anzukurbeln. Es sollte immer klar sein: Kein Unternehmen schenkt seiner Kundschaft etwas aus Nettigkeit, es geht um Kundenbindung, Daten oder einen höheren Umsatz. Wer das im Hinterkopf hat, kann Bonusprogramme informiert und vorteilhaft nutzen – oder sich bewusst dagegen entscheiden.