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Ob aus Wind, Sonne oder Wasser – Ökostrom ist längst kein Nischenthema mehr, sondern ein zentraler Baustein der Energiewende in Deutschland. Im letzten Jahr stammten bereits 59 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, so die Bundesnetzagentur – Tendenz steigend. Getrieben wird der Wandel von ehrgeizigen Klimazielen, technischen Innovationen und einer wachsenden Zahl an Haushalten und Unternehmen, die bewusst auf umweltfreundliche Energie setzen.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Verbraucher wollen nicht nur ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren, sondern auch ein Signal an Politik und Wirtschaft senden, dass nachhaltige Energieversorgung Zukunft hat. Darüber hinaus steigt die Attraktivität von Ökostrom durch wettbewerbsfähige Preise und flexible Tarife, die dadurch für immer mehr Menschen erschwinglich werden.
Aktiver Beitrag zur Energiewende. Gleichzeitig schreitet auch der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland zügig voran: Mehr als 30.000 Windräder drehen sich inzwischen an Land und auf See, Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen liefern enorme Mengen ins Netz. Die Politik hat ehrgeizige Ziele: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dieses Ziel erfordert nicht nur Investitionen in Erzeugungskapazitäten, sondern auch in Netzausbau und Speichertechnologien – ein Bereich, in dem Forschung und Industrie derzeit intensiv zusammenarbeiten. Parallel dazu entstehen neue Geschäftsmodelle, etwa Bürgerenergieprojekte oder gemeinschaftlich genutzte Photovoltaikanlagen, die Verbrauchern eine aktive Rolle in der Energiewende ermöglichen.
Auch wirtschaftlich hat Ökostrom Gewicht: Er ist nicht nur ein bedeutender Wachstumsmarkt, sondern auch ein Jobmotor. Laut Branchenverbänden arbeiten inzwischen mehrere Hunderttausend Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche, Tendenz weiter steigend. Für Versorger entwickelt sich die Ausrichtung auf nachhaltige Stromangebote zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Kunden vergleichen Angebote nicht mehr nur nach Preis, sondern achten verstärkt auf Herkunftsnachweise, Investitionen in neue EE-Anlagen und auf den Service. Diese veränderten Präferenzen sorgen dafür, dass auch kleinere und regionale Anbieter mehr Sichtbarkeit und Marktchancen erhalten.
Einige Anbieter machen aus Sicht der Kunden bereits vieles richtig. Das zumindest zeigt die aktuelle Studie, die die Research-Experten von FactField im Auftrag von DEUTSCHLAND TEST durchgeführt haben. Untersucht wurden mehr als 190 Anbieter. Am Ende sind es immerhin ein Dutzend Unternehmen, die eine herausragende Kundenzufriedenheit aufweisen (s. Tabelle unten).
Für die Erhebung der Top-Anbieter von erneuerbaren Energien 2024 wurde eine umfangreiche Onlineanalyse durchgeführt. Das Prädikat „Top Ökostromanbieter“ erhielten jene Anbieter, deren Wert über dem jeweiligen Branchenmittelwert lag. Der bestbewertete Anbieter erhielt das Prädikat „Bester Ökostromanbieter“. Ausgezeichnet wurden zwölf Unternehmen – 123energie als Branchensieger.

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Ökostromanbieter Testsieger 2025
Methodik
Welche sind die Ökostromanbieter mit der höchsten Kundenzufriedenheit in Deutschland? Dieser Frage gingen die Research-Experten von FactField im Auftrag von DEUTSCHLAND TEST nach. Im ersten Schritt wurden 193 Ökostromanbieter identifiziert, für die Kunden ihre praktischen Erfahrungen bewerten konnten. Zusätzlich hatten die Teilnehmer der Studie die Möglichkeit, noch weitere Anbieter zu nennen, bei denen sie bereits einmal Kunde waren oder es aktuell sind.
Umfassender Fragebogen
Bei der Studie handelt es sich um eine Online-Befragung, bei der die Teilnehmer verschiedene Anbieter bewerten konnten. Jeder Panelist erhielt die Möglichkeit, zuerst die Bereiche zu benennen, in denen er Kunde ist – und in der Folge die Stromanbieter auszuwählen, die er in den einzelnen Bereichen aktuell nutzt oder bereits genutzt hat. Die konkrete Fragestellung lautete: „Wir bitten Sie, an die Ihnen bekannten Anbieter von Ökostrom zu denken. Wie beurteilen Sie die folgenden Anbieter, die Sie genutzt haben, insgesamt?“ Die konkreten Antwortmöglichkeiten lauteten: „ausgezeichnet“, „sehr gut“, „gut“, „mittelmäßig“, „schlecht“. Durchgeführt wurde die Untersuchung im Juli 2025. Für die verschiedenen Anbieter wurden im Schnitt rund 90 Kundenstimmen eingeholt. Unternehmen, für die weniger als 30 Teilnehmer eine gültige Bewertung abgeben konnten, wurden für die Analyse nicht berücksichtigt. Insgesamt nahmen 1323 Personen an der Befragung teil, erfasst und ausgewertet wurden 3342 Kundenurteile.
Auswertung
Für die Berechnung der Ergebnisse wurde der Mittelwert der abgegebenen Kundenurteile auf einer fünfstufigen, linksschiefen und voll verbalisierten Antwortskala je untersuchtem Anbieter berechnet. Ein Mittelwert von 1 würde bedeuten, dass alle befragten Kunden „ausgezeichnete“ Erfahrungen mit dem Anbieter gemacht haben. Ein Wert von 5 hingegen würde angeben, dass sämtliche befragten Kunden „schlechte“ Erfahrungen mit dem Anbieter gemacht haben. Nach der Auswertung der Daten wurde der Mittelwert jedes Unternehmens beziehungsweise Anbieters auf eine 100er-Skala umgerechnet (Score).
Der Wechsel auf Ökostrom ist eine der unkompliziertesten Möglichkeiten, etwas für den Umweltschutz zu tun. Viele Menschen scheuen jedoch den vermeidlichen Aufwand, der mit einem Wechsel verbunden ist. DEUTSCHLAND TEST hat alle wichtigen Informationen zusammengetragen.
Welcher Ökostrom ist wirklich öko?
Echter Ökostrom kommt von Ökostromanbietern, die erneuerbare Energien aktiv ausbauen – zum Beispiel von Greenpeace Energy, VeganStrom, den Bürgerwerken und den anderen Anbietern unserer Liste oben.
Zu den erneuerbaren Energien zählen:
- Windenergie: Ca. acht Prozent des deutschen Stroms werden durch Windenergie erzeugt. Unterschieden wird zwischen Onshore- (auf dem Land) und Offshore- (auf dem Wasser) Windanlagen.
- Solarenergie: Aktuell wird etwa zwei Prozent des Stroms weltweit aus Solarkraft gewonnen. Dazu gehören solarthermische Kraftwerke, Solarwärmeanlagen oder Fotovoltaikanlagen.
- Biomassenenergie: Hier werden nachwachsende Rohstoffe verbrannt, etwa Holz, Stroh oder Abfälle aus der Landwirtschaft wie Gülle oder Festmist. Wichtig: Dies ist zwar erneuerbar, jedoch nicht CO₂-neutral.
- Wasserkraft: Laufwasserkraftwerke nutzen die Strömung eines Flusses oder Kanals, während Speicherkraftwerke das Gefälle von Talsperren oder Seen nutzen.
- Geothermie: Die Geothermie nutzt die natürliche Erdwärme, zum Beispiel mittels Wärmepumpen. Teilweise dringen Geothermie-Systeme in bis zu 5.000 Meter Tiefe vor.
Diese Ökolabels geben Aufschluss
Grüner Strom:
- Hier muss Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien verwendet werden, außerdem muss ebenfalls pro verkaufter Kilowattstunde ein fester Betrag in neue Anlagen und Energieprojekte investiert werden.
- Wind-, Wasser- und Fotovoltaikanlagen müssen verschiedene Umweltkriterien erfüllen, so sollten Fotovoltaikanlagen nur auf bereits versiegelten Flächen errichtet werden.
- Erzeuger, die zusätzlich Atom- oder Kohlekraftwerke betreiben, werden nicht ausgezeichnet.
- Träger sind hier verschiedene Umweltverbände, zum Beispiel „NABU“ und „Die Verbraucherinitiative“.
OK Power:
- Dieses Gütesiegel garantiert, dass zu 100 Prozent Ökostrom verwendet wird und dass das ausgezeichnete Energieunternehmen den Ausbau erneuerbarer Energien fördert.
- An die erneuerbaren Energiequellen werden weitere Ansprüche gestellt, zum Beispiel ist Solarstrom oder Strom aus Windkraft, der in Naturschutzgebieten gewonnen wird, nicht zulässig.
- Auch Wasserkraftwerke müssen Standards einhalten, um die Biosphäre möglichst wenig zu beeinträchtigen.
- Der Ökostromanbieter darf keine wesentlichen finanziellen Beteiligungen an Atom-, Braunkohle oder neuen Steinkohlekraftwerken haben.
- Der Endverbraucher muss transparent über alle Kosten aufgeklärt und fair behandelt werden (z. B. keine Vorkasse oder Kaution)
Was muss ich bei einem Stromanbieterwechsel beachten?
Der Wechsel zu einem neuen Stromversorger ist meist sehr unkompliziert. In der Regel übernimmt der neue Ökostrom- oder Gasanbieter die Formalitäten, wie die Kündigung des bestehenden Tarifs.
Diese Informationen benötigt Ihr neuer Anbieter für den Wechsel:
- Nummer Ihres Stromzählers, aktuelle Zählerstand,
- Kundennummer Ihres aktuellen Anbieters,
- der gewünschter Wechselzeitpunkt,
- Wohnungs-Anschrift
Was kostet ein Stromanbieterwechsel?
Kündigung und Wechsel sind grundsätzlich kostenlos. Ein Wechsel des Energieversorgers ist in der Regel einfach und schnell durchzuführen, kostet Verbraucher nichts, sondern senkt in vielen Fällen die jährliche Stromrechnung spürbar.
Wie wechsle ich den Stromanbieter, ohne dass meine Energieversorgung unterbrochen wird?
Überall in Deutschland gibt es zunächst die sogenannten Grundversorger an Energie, wie die Stadtwerke vieler Städte. Diese sind vom Gesetz her verpflichtet, dass keine Lücke in der Stromversorgung entsteht.
Ist grüner Strom teurer?
Ökostrom muss nicht unbedingt teurer sein. Es gibt keine großen Preisunterschiede zwischen Ökostrom und konventionellem Strom mehr. Und das ist gut so: Je günstiger Strom aus erneuerbaren Energien wird, desto mehr Menschen entscheiden sich dafür. Und je mehr auf nachhaltigen Ökostrom umsteigen, desto besser für Umwelt und Klima.
Auf der Webseite der grünen Stromanbieter lassen sich die Stromkosten und der monatliche Abschlag in der Regel ausrechnen. Dafür brauchen Sie:
- Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt oder alternativ der Stromverbrauch aus der letzten Stromrechnung.
- Postleitzahl des Wohnorts, um deinen Strompreis zu berechnen.
Was muss ein guter Ökostromvertrag beinhalten?
- Stromkosten werden in monatlichen Abschlägen abgerechnet,
- jederzeit kündbar,
- beinhaltet eine Preisgarantie,
- erlaubt, den monatlichen Abschlag jederzeit an den tatsächlichen Verbrauch anzupassen, damit man immer nur das bezahlen muss, was man wirklich verbraucht,
- kurze Laufzeiten,
- transparente Preise und Tarifinformationen,
- keine Vorauskasse und
- keine Paketpreise